Ton
Die Tontechnik umfasst bei dem Konzert die Tonabnahme, die Beschallung des Publikums (PA) und der Mitwirkenden (Monitoring) sowie die Tonaufnahme.Die Beschallungsanlage besteht aus einem Hauptsystem (2x Topteil, 2x Subwoofer) an der Bühne, einer Delay Line (2x Fullrange) im Mittelschiff sowie der Seitenanlage (2x Fullrange) im Seitenschiff.
Das Monitoring wird über ca. 10 Monitorlautsprecher an der Bühne und im Orchester gewährleistet, deren Signale auf die jeweilige Position abgestimmt werden. Für den Schlagzeuger steht außerdem ein In-Ear-System zur Verfügung.
Die Tonabnahme erfolgt entweder direkt über DI-Boxen (E-Pianos, Synthesizer, E-Gitarre) oder über Mikrofone (akustische Instrumente, Gesang). Über ein Multicore-System werden die einzelnen Signale nach hinten zum FOH-Platz geleitet, wo sie über 2 Mixing-Konsolen zusammengemischt und für die verschiedenen Ausspielwege (PA, Monitoring) angepasst werden.
Die Tonaufnahme erfolgt durch spezielle Aufnahmemikrofone sowie den Abgriff wichtiger Pult-Kanäle. So werden bspw. die Gesangsstimmen parallel zur Verstärkung direkt mit aufgenommen. Insgesamt entsteht so eine Multitrack-Aufnahme mit bis zu 16 Spuren, welche im Nachhinein zusammengeschnitten werden.
Licht
Um eine homogene Ausleuchtung der Bühne und des Orchesters zu erreichen wird seit 2018 eine 10m lange Traverse an der vorderen Bühnenkante eingesetzt, an der die komplette Hauptbeleuchtung sowie diverse Farblampen und MovingHeads montiert und zusammen verkabelt sind. Dazu kommen vereinzelte, in der Kirche verteilte Effektlampen wie z.B. Lichterketten oder farbige Backlights.Gesteuert wird das Licht über ein Computersystem mit ArtNet-/DMX-Ausspieler, sodass im Vorfeld komplexe Lichtabläufe programmiert und beim Konzert abgespielt werden können. Trotzdem sind aber alle Lampen über diverse Peripherie auch jederzeit live steuerbar.
Der Großteil der Technik wird von uns gestellt, einiges bringt die Schule selber mit und der Rest wird geliehen.
Interesse?
Wenn Sie Unterstützung bei der technischen Umsetzung von Konzerten benötigen, kontaktieren Sie uns gern: info@phinifilms.deGeschichte
(für Interessierte)An meiner alten Schule, dem Paulus-Praetorius-Gymnasium Bernau, gibt es regelmäßig Schulkonzerte – ein Mal im Sommer und ein Mal kurz vor Weihnachten. Seit 2011 findet das Weihnachtskonzert in der St.-Marienkirche in Bernau statt, wegen der Atmosphäre und auch wegen der Größe; seit 2013 war ich mit dem TechnikTeam für Licht und Ton verantwortlich. Seit meinem Abitur 2016 bin ich nicht mehr im TechnikTeam, die Technik für das Weihnachtskonzert betreute ich aber bis 2018 – zuletzt stellte ich auch mit Unterstützung der Open Stage den Großteil der Technik.
In den letzten Jahren sind die Anforderungen an die Technik beim Weihnachtskonzert stets gewachsen; zum Einen wegen steigender Qualitätsansprüche, aber auch wegen steigender Zuhöhrerzahlen und wachsender Bekanntheit.
So ist zum Beispiel die Lautsprecheranlage stetig erweitert worden. Zu Beginn wurde die alte Anlage aus dem Proberaum benutzt, dann ein “richtiges” Boxenpaar an der Bühne zur Verstärkung der Sänger. Seit 2016 nutzen wir zusätzlich dazu ein Boxenpaar als Delay-Line im Hauptschiff, damit auch die Zuhörer der hinteren Reihen gut hören können. 2018 wurde die Anlage dann noch mal vergrößert; es kam ein weiteres Boxenpaar für das Seitenschiff dazu, um auch dort die Zuhörer beschallen zu können. Außerdem haben wir zum ersten Mal Subwoofer in der Main-PA ausprobiert und waren mit dem Ergebnis sehr zufrieden. 🙂
Auch der Aufwand bei der Abnahme und dem Mixing hat sich stets vergrößert. Wurden am Anfang nur die solistischen Sänger mikrofoniert und verstärkt, werden mittlerweile sämtliche elektronischen Instrumente (Keyboards, E-Gitarre & E-Bass) sowie solistische Instrumente (Solo-Flöte, Solo-Cello, Solo-Violine) und auch das Schlagzeug abgenommen bzw. mikrofoniert und über die PA verstärkt. Die elektronischen Instrumente hatten vorher eigene Verstärker, doch dies erlaubte live keinerlei Kontrolle über deren Lautstärke. Mit dem jetzigen Setup lassen sich ale wichtigen Instrumente und Gesangsstimmen individuell regeln und live anpassen; und sie werden alle über das inzwischen deutlich umfangreichere PA-System (s.o.) verstärkt, sodass auch das Publikum in den hinteren Reihen oder im Seitenschiff gut hören kann.
Große Probleme hatte uns über viele Jahre hinweg das Monitoring gemacht. Lange Zeit wurden alle elektronischen Instrumente selbst, also über eigene Amps, verstärkt; und auch nach Abnahme jener über die PA blieben diese Amps als “Monitore”, damit die Musiker sich selbst hören konnten. Durch die Vermischung vieler verschiedener Lautsprecher- und Signaltypen und die resultierende komplexe Verkabelung kam es aber immer zu Rausch- und Brummproblemen; teilweise so heftig, dass zwischendurch die Generalprobe pausiert werden musste. Die Lösung erforderte immer stundenlanges herumkriechen, Prüfen und Austauschen von Kabeln, Einsetzen von DI-Boxen, umändern von Signalwegen usw. Ganz ließ sich das Brummen aber dadurch nie beheben, und so war auch zum Konzert immer ein stetes Grundsummen zu hören, meist auch auf der PA.
Zum Glück ist das nun vorbei, denn wir haben einige Monitore besorgt und konnten die Schule überzeugen, selber auch welche anzuschaffen. Und so konnten wir das Konzert 2018 mit insgesamt 10 anständigen Monitor-Boxen (+In-Ear-Monitoring für Schlagzeug) bestreiten, wodurch wir viel Anstrengung sparen und am Ende allen ein deutlich besseres Klangerlebnis (vor allem für die Musiker selbst) bereiten konnten.
Was sich ebenfalls stark entwickelt hat ist die Beleuchtung. Für die ersten Konzerte sah die Beleuchtung wie folgt aus: Zwei 1kW-Profiler aus der Schule wurden links und rechts vor die Bühne gestellt und auf diese ausgerichtet, dazu wurden etwa 4 Lampen der Kirche angeschaltet. Gesteuert wurden die Profiler dann von Steckdosenleisten mit Schalter; zu Beginn der Konzertes An, am Ende bzw. in der Pause wieder aus.
Später kamen dann noch einige PAR-Kannen der Kirche dazu, um das Orchester etwa zu erhellen. Sonderlich gut kamen die bei den Musikern jedoch nicht an – durch die niedrige seitliche Aufstellung (Stativ) wurden viele sehr stark geblendet.
Da ich über die Jahre immer mehr eigenes Beleuchtungsequipment sammelte, insbesondere viele alte Theaterscheinwerfer, bot es sich für mich an, diese Situation etwas zu verbessern – 2017 stellte ich ein großes Lampenarsenal für das Konzert zur Verfügung, ein Dutzend zusätzliche Scheinwerfer wurden auf mehrere Positionen verteilt und auf Stative gestellt, um die Bühne und das Orchester besser und gleichmäßiger auszuleuchten. Außerdem stattete ich sämtliche zugänglichen Scheinwerfer mit Dimmern aus, welche über DMX gesteuert wurden. Somit konnten nun verschiedene Lichtszenen gewechselt werden, je nach aktueller Stimmung und Besetzung.
Der große Nachteil: Der Auf- und Abbau war sehr aufwendig, viele Lichtstative an unterschiedlichen Positionen mussten aufgestellt, die Scheinwerfer befestigt und verkabelt werden. Dann musste eine freie Steckdose möglichst in der Nähe gefunden werden, die Absicherung überprüft und das DMX-Signal angeschlossen werden. Zwar hatten wir zu dieser Zeit schon DMX-Funkstrecken, kompliziert war es trotzdem.
Nun wurde die Idee entwickelt, eine Traverse einzusetzen, an der man alle Scheinwerfer zentral montieren und verkabeln kann. Die Kurbelstative dafür gab es zum Jahresbeginn, die ersten 6m Traverse wurden für das Konzertchen 2.0 im März angeschafft. Da wir von dem System restlos begeistert waren, wurden für das Weihnachtskonzert noch mal 4m bestellt. Und so bauten wir im Dezember in der Kirche eine 10m lange Traverse an der Vorderkante der Bühne auf und behängten sie mit 10 Scheinwerfern und 4 kleinen MovingHeads (ebenfalls beim Konzertchen getestet). Auch die Verkabelung war deutlich einfacher, da sich ja nun alles zentral an einem Ort befand. Die “normalen” Scheinwerfer wurden über einen 6-Kanal-Dimmer und ein Lastmulticore-System versorgt, die LED-Farbscheinwerfer sowie die MovingHeads über einen Stromkreis und eine DMX-Leitung.
Dazu kamen dann noch einige kleine Extras wie farbiges Backlight und zwei Lichterketten, man will sich ja nicht langweilen. 🙂 Alles in allem hat die Traverse die Beleuchtung aber wesentlich vereinfacht und auch verbessert, da nun eine viel homogernere Ausleuchtung von vorn möglich ist, vor allem auch im Orchester. Und aus 4m Höhe blenden die Lampen auch gar nicht mehr so doll. 😉
Was hat unsere Arbeit beim Konzert noch stark beeinflusst?
Seit über zwei Jahren setzen wir nun Funkgeräte für die interne Kommunikation der Technik ein, was uns viele Laufwege und zuweilen auch Heiserkeit erspart.Um die große Anzahl an Audio-Inputs verwalten zu können verwenden wir mittlerweile einen analogen 20-Kanal-Mixer (+8-Kanal-Mixer für Drums), was das Mixing wesentlich vereinfacht und verbessert hat – früher mussten wir mehrere kleine Pulte ineinander stecken.
Die Lichtsteuerung erfolgt seit 2017 vom Computer aus; zuvor mussten die einzelnen Cues immer mühsam in ein kleines Pult einprogrammiert werden, am Laptop ist dies viel einfacher (vor allem bei Änderungen), und es lässt sich viel mehr vorbereiten.
2018 gab es auf Wunsch der Schule zum ersten Mal eine Live-Videoübertragung in das Seitenschiff, welche wir mit unserer Kameratechnik und der Projektionstechnik (Beamer+Leinwand) der Kirche bewältigt haben. Somit lässt sich nun von dort sehen & hören, sodass mehr Platz für Publikum geschaffen wurde.
Um die Tonaufnahme für die Mitwirkenden zu verbessern sind mittlerweile 6 Richtmikrofone im Einsatz, welche zusammen mit einigen Direct Outs des Mixers über das 16-Kanal-Interface am Computer aufgezeichnet werden.